Der Sommer des Jahrhunderts

Großbritannien steigt aus der EU aus.

Russland erklärt der Ukraine den Krieg. Die Türkei besetzt Syrien. Ausgeschlossen! In vielen Köpfen. Bis vor ein paar Stunden jedenfalls. Exit. Brexit. Vielleicht nur eine unbedeutende Randnotiz. Vielleicht der Beginn einer globalen Veränderung. Who cares?

Es ist Sommer. Der heißeste Tag des Jahres in vielen Teilen Deutschlands. Ein schwarzer Tag für die Europäische Union. Die Idee der Gemeinschaft. Irgendwo beschädigt. Beschmutzt. Der Ausstieg des Königreichs wurde demokratisch entschieden. Immerhin. Vom Bürger.

Menschen.

Wie Du und ich.

Was hat man nicht für Anstrengungen unternommen. Nie wieder darf so etwas passieren. Zwei Kriege, die Europa, ja die gesamte Welt in Aufruhr versetzen. Erst hieß es EG. Nach dem Zusammenbruch des Ostblockes wurde es eine Union. 1999 dann in Teilen sogar fiskalisch. Eine Währung für alle! Auch das Mutterland der Demokratie durfte dabei nicht fehlen. Dreiprozenthürde. Schwamm drüber. Die Idee zählt. Das große Ganze. Europa. Flüchtlingsabwehr. Großbritannien konnte man irgendwie nicht dafür begeistern. Eurozone. Der Beginn vom Ende?

Ab demnächst gibt es dann also nur noch 27 in dieser Europäischen Union. Und die stehen weiter fest zusammen. Ok, die Holländer vielleicht nicht alle. Und die Franzosen. Ungarn. Polen. Deutschland mitten drin.

Menschen.

Wie Du und ich.

Wir schaffen das! Und wenn nicht? Gibt es da nicht eine Alternative? Alternative für Deutschland? AfD! 15% plus X. Wie groß wird X?

Fassungslosigkeit.

Heute. 2016. Im Sommer.

Seit 1913 sind über 100 Jahre vergangen. Der Sommer des letzten Jahrhunderts.

Niemand ahnte damals, wohin es geht.