Auch in Thüringen wurde gewählt. Die Linke gewinnt die Wahlen. Nur regieren ist gar nicht so einfach, da es auf Anhieb keine regierungsfähigen Mehrheiten mehr gibt. SPD und Grüne reichen nicht als Koalitionspartner. Die FDP schafft es super knapp in den Landtag und stiehlt damit zusätzlich einige Sitze. Herr Höcke verpasst zwar das Direktmandat in seinem Wahlkreis, aber dennoch dürften er und seine Mitstreiter sehr zufrieden sein. Auch in diesem Bundesland wählt jeder Vierte am Wahlsonntag blau. Kumuliert man die beiden anderen Wahlergebnisse aus Sachsen und Brandenburg wird klar, der Wahlsieger heißt insgesamt AfD. Mit knapp 25% im Durchschnitt aller drei Kommunalwahlen, steht diese völkische Partei an der Spitze der Wählergunst. Zumindest im Osten der Republik.

CDU, SPD und Linke mögen vielleicht noch die Ministerpräsidenten stellen, aber der Trend zeigt klar nach rechts. Populistische, oft rassistische oder gar antisemitische Aussagen sind wieder salonfähig geworden. Die alten Volksparteien haben ausgedient. Die ehemalige Arbeiterpartei SPD hat den Wandel verpasst und wirklich keiner interessiert sich für die internen Spielchen, um die Parteispitze. Selbst Herr Böhmermann konnte das nicht ändern, trotz seines lobenswerten Engagements. Die CDU kann mit AKK ebenfalls niemanden begeistern, christliche Werte spielen in Deutschland ohnehin kaum noch eine Rolle. Die Liberalen scheitern häufig schon an der 5% Hürde. Das einstige (Schuhsohlen-)Projekt 18 klingt zwar so ähnlich wie Stuttgart 21, nur wird der Bahnhof irgendwann wirklich mal fertig werden. Die Grünen kämpfen weiterhin mit dem Steinwerfer-Image der 80er Jahre und können als klassische Oppositionspartei viele Wähler einfach nicht überzeugen. Die Linke verlor mit den Jahren im Osten viele Ihrer Stammwähler. Trotz erhöhter Lebenserwartung sterben auch die letzten SED-Bonzen natürlich irgendwann weg. So erscheint die Idee von Oskar Lafontaine gar nicht mal so verrückt zu sein, eine Fusion von SPD und Linkspartei herbeizuführen. Wenn wir nicht in düstere Zeiten zurück fallen wollen, brauchen wir in der Tat dringend einen starken Gegenpol zur AfD. Neben sozialen Gesichtspunkten, rückt immer mehr das Umweltbewusstsein in den Vordergrund vieler Menschen. Man will aktiv etwas gegen einen weiteren globalen Temperaturanstieg tun. Fridays for Future zieht vor allem junge Streikwillige auf unsere Straßen. So erscheint ein gesunder Mix aus den Ideen der drei eher links stehenden großen Parteien in Deutschland am sinnvollsten, um eine ausgewogene und zukunftsorientierte neue politische Partei zu schaffen. Rechnet man einfach einmal diese Wählerstimmen zusammen, so würde ein entsprechende „sozialgrüne Links-Partei“ knapp 40% aller Stimmen vereinen können.

Da niemand den ersten Schritt wagt, muss am Ende wohl ich diese alternative Alternative für Deutschland gründen. Beim Namen habe ich mich schon festgelegt. Die Orangen! Was kann man damit nicht für tolle Wahl-Kampagnen starten. Ich sehe mich schon gesundes Obst in den Fußgängerzonen der Republik verteilen. Mandarinen, Clementinen und natürlich Orangen. Alles aus organischem Anbau. Ich hoffe die BSR in Berlin zieht mit und wir können die Müllautos für fetzige Sprüche mitbenutzen. Stammwähler mit holländischen Wurzeln verhelfen auch im Westen zu 5%. Und selbst für die eher konservativen Bayern habe ich schon was passendes parat. Der orangene Farbton von naturtrübem Weißbier wird sicherlich so manchen eingefleischten CSU-Wähler überzeugen, sich der neuen Bewegung anzuschließen. Das Ganze ist quasi ein Selbstläufer.
Ick meld ma!